Am Sonntag, den 24. Juli 2022 feierte die Gemeinde im Apostelgottesdienst die Heilige Versiegelung. Zusätzlich wurde der Priester Helwig in den Ruhestand versetzt.
Veranlasst durch das Chorlied „Kennst du den Freund“ begann der Apostel den Gottesdienst (Textwort aus Joh 20, 13) mit der Empfehlung, die eigene Liebeserklärung an Jesus Christus zu erneuern. Immer wieder tue es gut, sich die Liebe zu erklären, ob frisch verliebt oder in einer lange währenden Beziehung. Die Liebe verändere sich vielleicht, aber sie sei stetig da und damit auch Anlass, sie dem Gegenüber zum Ausdruck zu bringen.
Das Textwort, das augenscheinlich eher zum Ostergeschehen zu passen scheint, stellt uns Maria Magdalena vor das geistige Auge. Sie war eine von Jesus Geheilte, die dann nach dieser Erfahrung mit dem Gottessohn treu an seiner Seite blieb, sogar unterm Kreuz. Überdies war sie auch eine finanzielle Föderin, erkennbar an dem Vorhaben, den Leichnam Jesu salben zu wollen. Sie weint aus Kummer und Trennungsschmerz. Jesus begegnet dieser Traurigkeit mit einer Frage: „Warum weinst du?“ Diese Frage war frei von Vorwurf, vielmehr bringt sie zum Ausdruck: Ich kenne dich und ich kenne dein Leid. Darum bin ich Mensch geworden, um mitleiden und mitempfinden zu können. Und ich möchte nicht Tränen oder Kummer für dich, sondern Heil, Liebe, Geborgenheit.
Auch der Traurigkeit eines Petrus begegnete Jesus ohne jeden Vorwurf, nachdem dieser bitterlich sein Versagen und seinen Verrat bereute. Jesus will nur von ihm wissen: Hast du mich lieb? Auf etwas anderes kommt es gar nicht an. Nicht auf Fehler oder Schwächen. Nur auf die Liebe zum Herrn. Das ist bis heute so geblieben!
Danach thematisierte Apostel Pöschel die Traurigkeit derer, die einen Verlust betrauern. Ein Gotteskind hatte ihm zuvor das so ausgedrückt: Ich empfinde einen tiefen, unvorstellbaren Schmerz. Während für andere das Leben weitergeht. Jesus sagt auch hier: Ich kenne dich und deinen Kummer und ich habe Trost dafür: Es gibt ein Wiedersehen!
Anschließend ging es um den Kummer derer, die bedauern, dass mancher den Kontakt zur Kirche verloren hat. Der Apostel sagte dazu: Wir vergessen sie nicht, wir beten für sie. Sie gehören dazu.
Im Anschluss betonte er: Wir haben den gleichen Auftrag wie Maria Magdalena: Verkünden, dass Jesus lebt, dass er Leben bringt und Trost anbietet.
Pr. Helwig: Die Liedzeile „Das ich fühle, dass ich bin“ bewegte den Priester Helwig in seinem letzten Gottesdienst als aktiver Amtsträger zu der Aussage: Wir dürfen Kinder Gottes sein! Und das bedeute, wir sollen Lebensretter sein, denen das Wohl anderer am Herzen liegt.
Ap. Pöschel: Lebensretter zu sein, bedeutet manchmal, einen Schlenker machen müssen, wie der Apostel auf der Hinfahrt mit einem Hund erfahren musste, der auf die Straße lief, selbst vermutlich noch nicht einmal etwas davon merkte, dass der Apostel extrem ins Lenkrad greifen musste, um ein Unglück zu vermeiden. Manchmal müsse man selbst ganz schön viel verändern, um für den anderen zum Retter werden zu können.
Eine solche tiefgreifende Veränderung schaffe auch das Heilige Abendmahl.
Zur Versiegelung von Linda Dora und Carlos führte der Apostel aus: Gott ist allmächtig. Das ist gut für Kinder zu wissen, sodass ihnen bewusst wird: Da ist einer, dem kann ich immer vertrauen. Gott ist aber auch die Liebe. Als kindgerechte Erklärung der komplexen Zusammenhänge der Wesensart Gottes empfahl der Apostel Folgendes: Gott hat die Sonne gemacht, die Erde, sogar das Schokoladeneis. Dieser Gott hat einen Sohn geschickt. Für dich. Der möchte dein Freund werden. Der Apostel bat die Eltern, ihre Kinder nicht zu elitärem, versnobtem Denken zu erziehen, sondern zu Hilfsbereitschaft, Zugewandtheit, tätiger Liebe Jesu.
Zur Ruhesetzung des Priesters Helwig führte der Apostel aus: „Ins Wasser fällt ein Stein.“ (Das war das vorausgehende Lied des Chores). Es braucht oft nur ein ganz kleines Tun, das man selbst für unbedeutend halten mag, es schafft aber Bewegung und zieht Kreise. Die kleinen Steine des Gebets mögen mit der Ruhesetzung nicht aufhören.
© Bezirk Osnabrück
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