Bischof Michael Eberle besuchte die Gemeinde Osnabrück-Mitte und ermunterte die Gottesdienstteilnehmer dem Vorbild Jesu Christi zu folgen.
Als Grundlage für die Predigt des Bischofs diente ein Bibelwort aus Johannes 7, 16: Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat.
Dieser Ausspruch stellt in besonderem Maße Jesu Lehrtätigkeit heraus. Bischof Eberle führt drei Schwerpunkte an, die Jesu Lehrtätigkeit ausmachen: Der Inhalt seiner Lehre, die Art und Weise, wie er die Lehre vermittelte und die Atmosphäre, die Jesus schaffte. Wenn er von seinen Zeitgenossen in Frage gestellt wurde, machte Jesus Christus stets deutlich, dass es nicht um seine Ehre, um seine Person ging, sondern um Gott, der ihn gesandt habe. Außerdem erklärte er seine Lehre in Bildern, die den Menschen damals abstrakte Zusammenhänge einfach deutlich machten und zur Lebenswelt seiner Zuhörer passten. Zuletzt schaffte er eine Atmosphäre, die von Liebe geprägt war. Jesus Christus begegnete den Menschen so, dass sie nicht ihr Gesicht verloren. Dies solle auch für uns ein Beispiel sein, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen. Es solle für uns nie darum gehen, um jeden Preis das letzte Wort zu haben.
Zum Schluss betonte Bischof Eberle, wie wichtig es sei, eine Verbindung zu Gott zu halten. Wir sollten uns immer fragen, ob diese Verbindung noch da sei, denn nur dann können wir uns von Jesus Christus belehren lassen. Dazu müssen wir für seine Lehre allerdings auch Platz in unserem Leben haben. Um zu lernen, sei es notwendig Interesse zu behalten am Wort Gottes.
Authentisches Christ-Sein erfordert Übung
Bezirksevangelist Reinhold Zielasko fügte in seiner Co-Predigt hinzu, dass Jesus als Vorbild vor allem authentisch war. Er war nicht nur Wegweiser, sondern ist den Weg auch selbst gegangen. Das solle uns inspirieren. Wir seien nicht nur Christen durch die Taufe, sondern auch dadurch, dass wir Jesus Christus bekennen. Dies tun wir, indem wir uns verhalten wie er und seinem Vorbild folgen. Dabei mag es uns manches Mal gehen, wie Menschen, die in einer Ausbildung sind. Auch wenn die Theorie klar scheint, ist die Umsetzung in der Praxis doch oft schwierig. Daher sollten wir uns immer mehr in den Fertigkeiten des Christ-Seins üben.
Der Bischof appellierte am Ende des Gottesdienstes an alle, dass es nicht darum geht, wie viele Gaben und Talente man empfangen habe – das kann man nicht beeinflussen; und auch Neid auf unsere Mitmenschen sei nicht angebracht. Es gehe einzig und allein darum, was wir aus dem machen, was wir bekommen haben.
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