Den Abschluss des Kirchenjahres feierte Bischof Michael Eberle am 20. November in der Gemeinde Osnabrück. Traditionell sind die letzten Sonntage des Kirchenjahres dem Innehalten und dem Nachdenken über das Ewige gewidmet, so auch dieser Gottesdienst.
Als Grundlage diente ein Bibelwort, das von Jesus überliefert ist: „Er antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist’s gegeben, zu wissen die Geheimnisse des Himmelreichs, diesen aber ist’s nicht gegeben. Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.“ (Mt 13,11.12).
Am Beispiel von Nathanael (vgl. Joh 1) erläuterte der Bischof, dass den Gläubigen häufig Vorurteile oder generalisierte Erfahrungen im Weg stehen, wenn es gelte, sich auf Gottes Verheißung einzulassen. Dem Heiligen Geist falle die Aufgabe zu, Gottes Geheimnisse zu erschließen, so der Bischof. Die besondere Verheißung, die Nathanael erfuhr – er sollte „Größeres sehen“ – gelte insbesondere für die Gläubigen, die auf Jesu Verheißungen vertrauen und sich auf seine Geheimnisse einlassen.
Drei Geheimnisse stellte der Bischof besonders heraus:
• Das Geheimnis der Erwählung, das sich einem Zugriff des Verstandes entzieht, aber dennoch göttliche Realität ist;
• das Geheimnis der Versöhnung, dem es gelingt, Brücken zu bauen und Vergebung zu wirken, wo nach menschlicher Meinung oder einem generellen Gerechtigkeitsempfinden folgend keine Annäherung möglich scheint und
• das Geheimnis der Vollendung, das den Gläubigen einen unfassbaren Zustand in der Nähe Gottes verheißt. Dem Bibelwort folgend sind solche Geheimnisse schwer zu greifen, manches Mal braucht es einen bildhaften Vergleich, um einen ersten Zugang zu diesen Vorgängen zu ermöglichen.
In seiner ergänzenden Predigt betonte Priester Budke, wie wichtig es sei, die Nähe Gottes immer wieder zu suchen und damit den Geheimnissen Gottes näher zu kommen.
Priester Lüdemann betonte, dass in denen, die die Geheimnisse Gottes als Reichtum und Geschenk empfinden, innerer Reichtum und Freude sich vermehren, dass aber bei denen, die die Geheimnisse Gottes als Problem oder als kaum zu bewältigende Anstrengung wahrnehmen, auch die Gefahr besteht, dass Freude und Motivation sinken, dass ihnen also das, was sie eigentlich haben, genommen wird.
Mit dem Appell, sich den Geheimissen Gottes zu öffnen und dem Heiligen Geist dafür Raum zu geben, beendete der Bischof den Predigtteil des Gottesdienstes. Mit der Feier des Heiligen Abendmahls, einem intensiven Gebet und dem Segen für die Gemeinde endete dieser besondere Gottesdienst zum Schluss des Kirchenjahres.
© Bezirk Osnabrück
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